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1949/50 Handmuster erste TRIX Nachkriegs-Ellok SBB Re 4/4I
Text und Bilder: Peter Anderegg
TRIX Handmuster SBB Re 4/4I Schweizerische Bundesbahnen mit runder Front aus TRIX-Archiv
Entstehung Handmuster bei TRIX
TRIX Handmuster SBB Re 4/4I Schweizerische Bundesbahnen mit runder Front aus TRIX-Archiv
Die TRIX Entwicklungs-Abteilung entwickelte neue Handmuster Schritt für Schritt:
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Konstruktionsplan
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Gestaltung von Teilen aus einem Messingstück
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Rollteste
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Fahrteste
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Abänderung von Messing-Teilen oder
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Neuschöpfung
TRIX beschreibt dieses Vorgehen im TED 11 von 04/1958, im Artikel BLS Type 762
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Vermutlich gab es nicht ein einziges Handmuster, sondern mehrere - je nach Entwicklungsschritt
1946 Vorbild Schweizerische Bundesbahnen SBB Re 4/4I
1946 SBB Re 4/4I 401 (10001) mit Fronttüren
1950 SBB Re 4/4I 444 (10044) ohne Fronttüren
1946 Vorbild SBB Re 4/4I 401-426 (10001-10026) mit Fronttüren
SBB Re 4/4I 401 (10001) mit Fronttüren
Typenzeichnung SBB Re 4/4I 401-426
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LüP 14'700 mm
1946 1. Serie SBB Re 4/4I 401-426
Die Ellok SBB Re 4/4I ist eine Ableitung der BLS-Ellok Ae 4/4 von 1943, welche TRIX ab Ende anbot in Grün und Braun:
Die SBB - Schweizerischen Bundesbahnen - bestellten eine laufachslose Schnellzugs-Ellok mit einer
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Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h
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Achslast von nur 14 Tonnen/Achse
1946 Die erste SBB Re 4/4I (401-426) erschien als Lok für
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Leicht-Schnellzüge auf der Hauptline Genf – Bern – Zürich – St.Gallen – Rorschach.
Speziell war, dass die Passagiere durch die Ellok laufen konnten:
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Fronttüren mit Faltenbälgen verbanden Ellok und Wagen.
So war bei Mehrfachtraktion oder Steuer-Wagen-Betrieb eine beliebige Einreihung der Lok SBB Re 4/4I möglich.
TRIX 762 BLS Ae 4/4
TRIX Handmuster SBB Ae 4/4I
TRIX 762 BLS Ae 4/4
TRIX Handmuster SBB Re 4/4I
1950 Vorbild SBB Re 4/4I 427-450 (10027-10050) ohne Fronttüren
Vorbild TRIX-Handmuster
SBB Re 4/4I 444 (10044) ohne Fronttüren
Typenzeichnung SBB Ae 4/4I 427-450
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LüP 14'900 mm
1950 2. Serie SBB Re 4/4I 427-450
Verzicht auf
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Fronttüren
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Trennwand zwischen Maschinenraum und Durchgang
Ab 1950 verzichtete man bei den SBB Re 4/4I 427-450 auf die Fronttüren sowie die Trennwand zwischen Maschinenraum und Durchgang, um
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weiter Gewicht zu sparen
Dies ermöglichte,
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stärkere Motoren einzubauen
1949 MILODOR Schweiz: Erstes HO-Serienmodell Bo’Bo‘-Ellok SBB Re 4/4I
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Serie: 200 Stück
MILODOR SBB Re 4/4I: Gehäuse aus Aluminium-Kokillenguss, Fenster aufgemalt, nicht durchbrochen
Auf Weihnachten 1949 brachte ein Schweizer Hersteller unter dem Namen MILODOR die SBB Re 4/4I 401 heraus - Massstab ca. 1:83. Das Gehäuse ein Aluminium-Kokillenguss, die Fenster waren nicht durchbrochen und nur aufgemalt. So wirkte das Modell eher schwerfällig und rudimentär.
MILODOR SBB Re 4/4I: Unter dem schwerfälligen Gehäuse befindet sich ein Innenleben höchster Schweizer-Präzision!
Die technische Ausstattung der MILODOR SBB Re 4/4I war hingegen hochwertig: Beide Drehgestelle waren je durch einen 3-Leiter AC-Motor angetrieben, welcher wie auch der Fahrtrichtungs-Umschalter von der Firma Borel & Co stammten. Die funktionsfähigen Stromabnehmer waren eine Eigenentwicklung: Die unteren Holme sind beweglich, die Wippen je mit vier Richtfedern stabilisiert.
SBB Wagen der Schweizer Modellbahn "JUNIOR", hergestellt ab 1946
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passend zu SBB Re 4/4I Ellok von MILODOR Schweiz
1946 Der Schweizer Modellbahnbauer Hans Thommen lässt ab 1946 bei der Firma UMC die JUNIOR-Wagen herstellen. Die Fenster-Unterteilung entspricht den gezeigten TRIX Handmustern Schweiz Vorkrieg
Junior-Zug hinter SBB Re 4/4I Ellok von MILODOR Schweiz
Ellok MILODOR SBB Re 4/4I von 1949 mit JUNIOR Wagen - hergestellt ab 1946
TRIX Handmuster SBB Re 4/4I - 2. Serie ohne Fronttüren
TRIX Handmuster SBB Re 4/4I aus TRIX-Archiv, Rückseite nur minimal ausgeführt und ohne Schrift
SBB Re 4/4I aus TRIX-Archiv, Rückseite nur minimal ausgeführt und ohne Schrift
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Das Handmuster ist nur einseitig detailliert, was bei anderen TRIX-Handmustern auch vorkommt
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Das Handmuster ist ohne Motor und antriebslos
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Die Räder sind Nachlaufräder der TRIX 20/57 Pacific DR BR 01
Damit wirkt das TRIX Handmuster SBB Re 4/4I etwas hochbeinig.
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Die Räder sind beidseitig isoliert, also Kurzschlusssicher, wenn die Ellok auf einer TRIX-Anlage steht
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Die Pufferbohle schwenkt aus: Damit können alle TRIX-Radien problemlos durchfahren werden
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Die Federn und Achslager sind – wie auch die erhabene Schrift – weggelassen
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Die Löcher der Türhandgriffe nur angedeutet.
Das Gehäuse ist zweigeteilt: so bleibt das Gehäuse weiter verwendbar mit z.B. einem neuen angetriebenen Chassis:
TRIX Handmuster SBB Re 4/4I aus TRIX-Archiv, Gehäuse und Chassis getrennt.
TRIX Handmuster SBB Re 4/4I aus TRIX-Archiv, Gehäuse noch mit 4 Schrauben am Chassis befestigt
TRIX Handmuster SBB Re 4/4I aus TRIX-Archiv, Vorderseite detailliert. Die Pantos sind Neuteile - Anpassungen durch Ueli Leibacher
Handschrift des Modellmachers
Die Schrift ist unverhältnismässig gross ausgefallen: Vielleicht - wie auch beim Massstab - ein Einfluss vom MILODOR-Serien-Modell. Zur Handschrift des Modellmachers: Die Art der Ausführung und Detaillierung lassen mich vermuten, dass die TRIX BLS-Elloks von 1956 vom gleichen TRIX-Mitarbeiter entwickelt sind - siehe letzte zwei Bilder dieses Beitrags.
Suche nach dem passenden Pantografen
Von den Pantos war nur noch eine einzige Stütze vorhanden:
Original-Stütze vom Panto vergrössert
Original-Stütze vom Panto am TRIX Handmuster
Der Abstand der Löcher für die Stützen auf dem Lok-Dach war massstäblich
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Dies ergab einen Panto des schmalen SBB-Typs Schweiz - zu schmal für eine H0-Oberleitung. Die Wippe rutscht ab (Stangen-Entgleisung).
Bei den TRIX Handmustern Schweiz Vorkrieg waren die Pantos jeweils funktionslos und vorbildgetreu filigran.
Die winzigen Löcher in der Original-Stütze zur Aufnahme der Befestigungs-Stangen der Scheren liessen vermuten, dass der Panto der Handmusters starr und funktionslos war.
Mein TRIX-Freund Ueli Leibacher - selbst einmal Musterbauer - änderte mir heutige Serien-Pantos so ab, dass sie auf das TRIX Handmuster der SBB Re 4/4 I passten.
Wann ist dieses TRIX Handmuster der SBB Re 4/4I entstanden?
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Der Erbauer von Handmustern nimmt Serienteile - sofern vorhanden.
Bei der Entwicklung des TRIX Handmusters SBB Re 4/4I fehlten dem Modellmacher Serien-Teile
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Durchbrochene Räder
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Panto
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Ein kleiner Motor
1950-51 Durchbrochene Räder und ein kleiner Motor inklusive einer platzsparenden AC-Umschaltung kamen erst mit der 20/60 E94 007, entwickelt in den Jahren 1950-51.
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Aufgrund der angewandten Technik entstand das TRIX Handmuster der SBB Re 4/4I etwa 1949-50.
TRIX war immer bemüht, Modelle zeitgleich mit dem Original zu präsentieren.
Beispiele dafür sind:
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1954 D-Zug Wagen
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1954 E10 002 - nicht realisiert -
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1955 E10 003
03/1950 Das Vorbild SBB Re 4/4I 427 erschien im März 1950, was obige Datierung mit 1949-50 stützt.
Warum hat TRIX das Projekt SBB Re 4/4I aufgegeben?
TRIX Handmuster SBB Re 4/4I aus dem TRIX-Archiv
1950 Märklin-Modell RE 800 - SBB Re 4/4I
1950 Märklin-Modell RE 800 - SBB Re 4/4I
12/1950 Auf Weihnachten 1950 bringt Märklin die RE 800 als ihre erste Bo’Bo‘-Ellok in HO.
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Diese Märklin SBB Re 4/4I 427 ist exakt im Massstab 1:87
Verkaufspreise
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1950 Märklin: RE 800 CHF 100.00
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1950 MILODOR: CHF 105.00 - stellte Produktion ein
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1952 Märklin RES 800 - vereinfachtes Modell - CHF 59.00.
Eine Weiterverfolgung des Projektes SBB Re 4/4I macht für TRIX keinen Sinn. Es bleibt bei einem Handmuster.
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1955 Erste TRIX Bo’Bo‘ in serienreife wird die DB E10 003 in Gleichstrom:
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Bei Gleichstrom-Betrieb entfällt der Fahrtrichtungsumschalter, was die Konstruktion vereinfacht
TRIX 761 DB E10 003
Das folgende Schlussbild zeigt, was uns TRIXern entgangen ist, Märklin sei Dank:
TRIX Handmuster SBB Re 4/4I aus dem TRIX-Archiv im richtigen Licht
12/1955 Nachtrag: TRIX 762 BLS Ae 4/4
12/1955 Mit der TRIX 762 BLS Ae 4/4 in grüner Lackierung erschien doch noch eine Bo’Bo’ nach Schweizer Vorbild - Auf Basis und als Nachfolge-Modell der TRIX 761 DB E 10 003 von 1955
12/1955 erschien mit der TRIX 762 BLS Ae 4/4 in grüner Lackierung doch noch eine Bo’Bo’ nach Schweizer Vorbild
03/1957 Da beim Vorbild zu dieser Zeit die meisten BLS Ae 4/4 ihre grüne Lackierung verloren hatten, brachte TRIX die 762 BLS Ae 4/4 als braune Farbvariante gemäss Vorbild heraus.